Darum geht es in dieser Episode
- Was Kavaliersschmerz überhaupt ist und wie er entsteht
- Warum diese Art von Schmerz auch dann auftritt, wenn wir doch schon Entspannten Sex betreiben
- Was du konkret tun kannst, wenn du Kavaliersschmerzen hast
Heute möchten wir eine Hörerfrage beantworten und bevor wir das tun, wollen wir DANKE sagen für die viele Zuschriften von euch. Wenn du auch eine Frage an uns rund um das Thema „Entspannter Sex“ und alles, was damit zu tun hat, dann schreibe unsdoch auch gerne eine Mail an info@einfach-liebe.de
Entweder wir beantworten die Frage hier anonym im Podcast oder einfach direkt zurück per Mail.
Die heutige Frage kommt von einem Mann, der sich jetzt schon eine Weile mit dem entspannten Sex beschäftigt. Er schreibt, dass er nach dem Sex häufiger mal Schmerzen in den Hoden spürt. Sowohl nach einem Orgasmus, aber auch ohne. Jetzt will er wissen, ob er irgendetwas falsch macht.
Zu allererst: Nein, du machst hier nichts falsch!
Was hier beschrieben wird, ist ein häufiges Phänomen, dass man als „Kavaliersschmerz“ oder „Bräutigamsschmerz“ bezeichnet.
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Der Begriff des Kavalierschmerzes geht zurück auf den Kavalier, der seinen Orgasmus so lange hinaus zögert, bis seine Partnerin auch soweit ist. Aber nicht nur das Hinauszögern kann Schmerzen verursachen, sondern auch vergleichsweise lange Phasen der Enthaltsamkeit, wie sie in früheren Zeiten in der Verlobungsphase von Paaren üblich waren.
Gut, diese Zeiten sind vorbei, dennoch sind die Phänomene nicht verschwunden.
Allerdings hat unser Zuhörer ja eine andere Ausgangslage. Er hat Kavaliersschmerzen im Entspannten Sex, bzw. danach.
Wir haben dafür zwei Erklärungen parat:
- Er war schon entspannt unterwegs und der Orgasmus am Ende hat die Spannung wieder reingebracht oder
- Der Sex hatte keinen Orgasmus und war zwischendurch doch heißer, als gewollt. Und um nicht zu kommen, musste er den Orgasmus zwischendurch wieder unterdrücken.
(Aus unserer Sicht macht es übrigens keinen Sinn, den Orgasmus in irgendeiner Art und Weise zu unterdrücken. Das macht viel zu viel Spannung und die bleibt erstmal im Körper und in den Genitalien hängen.)
Wir sprachen in den ersten Folgen unseres Podcasts von den zwei Arten des Sex. Einmal den üblichen, heißen Fortpflanzungssex mit Höhepunkt und dann auf der anderen Seite den Bindungssex, mit mehr Liebe und innigen Gefühlen zum Partner.
Und wenn es wegen zu viel Druck im Körper immer wieder zu Schmerzen in den Hoden kommt, dann ist der Wechsel zum Bindungssex noch nicht ganz abgeschlossen.
Die Frage ist nun: Was kannst du tun, wenn du Schmerzen spürst? Oder dein Partner Schmerzen meldet?
- Im Sex bitte weiterhin die Spannung rausnehmen und darin „besser“ werden. Mehr trainieren, mehr Bindungssex haben! 😉
- Bei akuten Schmerzen hilft es, wenn die Hände auf die Leiste oder auf die Hoden gelegt werden. Die Berührung und die Wärme entspannen den Körper und das hat einen sehr wohltuenden Effekt, der den Schmerz langsam lösen kann. Wichtig hierbei: Keine Berührung mit Druck!
Kommen wir jetzt nochmal zur Eingangsfrage!
Wenn der Hörer in den entspannten Sex eingestiegen ist und die Hoden jetzt erst schmerzen, ist das eigentlich eine sehr gute Nachricht. Sie zeigt, dass er viel empfindsamer geworden ist und das hat was mit der Entspannung zu tun.
Das ist ein großer Schritt in die entspannte Richtung. Es läuft also alles richtig und wenn du nun weiterhin am Ball bleibst, dann lösen sich die Spannungsschmerzen nach und nach auf.
Gute Nachrichten, oder?!
Show Notes
- Hier kannst du uns deine Fragen schreiben
- Link zum Bräutigamsschmerzen
Die ersten Folgen zum Thema „Bindungssex“: Folge #001: Mythos Orgasmus und Folge #002: Orgasmus: Pro und Contra - Mehr Informationen zur Scherenstellung
- Buch von Heike Melzer: „Scharfstellung“
- Für noch mehr Infos, hier die Website von Heike Melzer