Mein Penis und ich
Das hat sich geändert, mittlerweile habe ich eine echte Männerfreundschaft mit ihm, wir schätzen uns und lassen uns wir selbst sein. Für mich als Volker bedeutet das: Ich bin Mann mit all meinen Gefühlen und Bedürfnissen, mit meinen Irrungen und Wirrungen und mit dem Wunsch, die Liebe zu meiner Frau auch im Sex zu leben. Für meinen Penis, wenn ich mir erlauben darf, aus seiner Sicht zu sprechen, bedeutet es wohl vor allem, dass er als liebenswertes Körperteil gesehen wird. Nicht nur hochgerubbelt, stehend, fest, sondern weich, als hochempfindliches Wesen mit großem Liebespotential, egal in welcher Konsistenz.
Liest sich das spooky? Mag sein.
Aber es gibt viel zu entdecken und zu spüren. Du musst ja nicht gleich eine direkte Penisübung machen. Wenn du dir als Mann mehr Aufmerksamkeit geben willst und mehr dein tieferes Körperempfinden entdecken möchtest, kannst du damit anfangen, morgens (oder abends), wenn du noch nicht ganz wach bist, die Hände an deine Leisten zu legen – egal, was mit deinem Penis ist. Einfach nur Präsenz in diesen Bereich bringen – die Wärme deiner Hände spüren, die Aufmerksamkeit, die Haut, vielleicht einen leisen Pulsschlag. Sonst nichts. Du bist mit keiner bestimmten Absicht da, es geht nirgendwo hin, außer ins Wahrnehmen, was da ist und was du fühlen kannst. Wenn du das mal eine Zeitlang jeden Morgen (oder jeden Abend) tust, dir diese kleine Begegnung mit dir und deinen Leisten gönnst, wird sich etwas verändern. Dein Körper wird spürbarer, du wirst hier und da feines Prickeln, Kribbeln, Wärme spüren – ohne dass du angestrengt unterwegs bist, kommst du dir ein Stück näher – einfach mal so sein, wie du bist, keine Performance abliefern, kein bestimmtes Ergebnis erzielen. Dein Körper fängt an zu entspannen, du fängst langsam an, dich in dir wohl zu fühlen und zufriedener zu werden. Bei mir war das jedenfalls so und bei vielen Männern aus unserem Retreat ist es auch so.