Unsere drei Tipps, mit Unwägbarem umzugehen:
1. Bemerke, wo du stehst und was mit dir passiert
Stress verhindert häufig, dass wir uns spüren können. Jede Unwägbarkeit, auf die wir noch keine Antwort kennen, stresst uns und wir handeln schnell im Autopilot, essen und trinken zu viel, surfen haltlos im Internet, suchen Entspannung in Ablenkungen wie Netflix oder auch im schnellen Sex (deshalb hat die Pornoindustrie gerade Hochkonjunktur). Statt darin zu verschwinden, empfehlen wir, die Verunsicherung zuzulassen und das damit verbundene Gefühl nicht nur auszuhalten, sondern sogar zu erforschen.
Innehalten und mitkriegen, was gerade emotional passiert, verändert den Panikmodus – ja, dein Zustand wird sich vielleicht nicht unmittelbar angenehmer anfühlen, aber du wirst auf jeden Fall bewusster. Und Bewusstheit ist immer der erste Schritt, einer mehr oder weniger subtilen Panik etwas entgegen zu setzen und ein Gefühl der Selbstwirksamkeit zu erzeugen. Vielleicht hast du Angst um deine Gesundheit, vielleicht sorgst du dich aber auch wegen deiner wirtschaftliche Situation und fürchtest existentielle Beeinträchtigungen und Not. Indem du diese Gedanken wahrnimmst, kannst du einen kleinen Handlungsspielraum schaffen, denn tatsächlich gibt es in diesem Moment wahrscheinlich (noch) keine reale Bedrohung. Also halte die Stress-Spirale an, fokussiere deinen Atem oder nimm achtsam wahr, an welcher Stelle sich die Spannung körperlich manifestiert. Beobachte deinen Atem und deinen Körper, ohne etwas anderes zu wollen, als das, was sich gerade zeigt.
2. Sorge gut für dich
Unabhängig davon, ob du in deinem Job gerade besonders gefordert bist oder zu Hause bleiben musst, weil alle deine Termine abgesagt wurden – der einzige Mensch, der dafür sorgen kann, dass du so gesunderhaltend wie möglich lebst, bist du. Also tue alles, was dir dabei hilft, dich zu stärken: Gehe nach draußen in die weite Natur (empfiehlt auch der Virologe Dr. Drosten, angehustet wirst du da höchstens von Gänseblümchen), nimm ein entspannendes Bad, übe Yoga oder Qi Gong, meditiere oder tue was auch immer dir angenehm ist. Reduziere alles, was stresst, z.B. soziale Medien oder den Kontakt mit Menschen, die emotional sehr angespannt sind – es sei denn, du kannst und willst hilfreich sein und hast eine Idee, wie du deinem aufgelösten Gegenüber dabei helfen kannst, runterzukommen.
Achte darauf, möglichst wenig in schädlichen Automatismen zu landen: Wein, Schokolade, Aktionismus, Extremsport, schneller Sex oder was auch immer bei dir automatisch ins Spiel kommt, wenn du gestresst bist: Nimm es wahr und gehe so bewusst und freundlich wie möglich damit um, versuche möglichst wenige Dinge zu tun, von denen du weißt, dass sie dir eher nicht gut tun und tu möglichst viel von dem, was du als heilsam und wohltuend erfahren hasst.
3. Orientiere dich real
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Wahrscheinlich geht es auch bei dir in diesen Tagen nicht direkt um Leben oder Tod. Ordne deine Gedanken immer wieder neu, kläre deinen Geist, damit du nicht die Bodenhaftung verlierst und in der Angst verloren gehst. Wir alle kennen Krisen, wenn auch bisher keine dieser Art – dennoch haben wir viele Möglichkeiten, unsere Ressourcen zu mobilisieren – die heißen Vertrauen, Gemeinschaft und natürlich Liebe.
Erinnere dich an gemeisterte Situationen – auch wenn die Umstände sicher nicht vergleichbar sind, ist es dir dennoch sicher schon mehrfach gelungen, auch in wenig aussichtsreichen Situationen zu bestehen. Verbinde dich mit deinen Ressourcen, deinem Vertrauen, deinem Körper und halte inne: Pausen als Zwischendurch-Reset helfen gerade jetzt, sich zu orientieren. Und Orientierung ist unbedingt notwendig, auch wenn gerade nicht klar ist, wo denn die Leuchttürme stehen, deren Licht wir folgen können.