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Neulich ist uns eine geniale Idee im Rahmen von Coaching begegnet: Wer Kunde der Markenberaterin Maren Martschenko ist, bekommt eine Beratung mit Flatrate. Das bedeutet nichts anderes als: Wer eine Frage hat, kann sich außerhalb der vereinbarten Arbeitstermine damit IMMER melden, ist willkommen und bekommt eine Antwort – kostenlos natürlich.
Ob das gut geht? Sogar sehr gut! Meist taucht bei sowas ja sofort die Frage auf: Wird das nicht schamlos ausgenutzt? Gibt man da nicht zu viel rein und bekommt zu wenig zurück? Nein, es kommt in diesem Falle alles gut aus und mehr zurück als erwartet – vor allem sind die Kunden natürlich mega-begeistert und zufrieden.
Die Grundhaltung in diesem Angebot ist schlicht und einfach Großzügigkeit und die Bereitschaft, einen ersten Schritt zu tun, nicht zu warten, bis mein Gegenüber ihn tut. Und das finden wir großartig 😉

Wie säh das wohl aus in der Liebe?

Statt dich zu fragen: »Was bekomme ich in der Partnerschaft?«, könntest du fragen: »Was gebe ich denn eigentlich rein, damit wir glücklich sind?« Bist du eher geizig und rechnest auf, oder gibst du, wann immer es dir möglich ist? Achtung: Bitte keine Rechnung aufstellen und im Alltags-Klein-Klein gegeneinander aufrechnen, wer fleißiger ist oder mehr für die Beziehung tut. Hilfreich ist der Blick aufs Ganze für euch als Paar. Dabei kannst du sicher sein: Meist gleicht es sich bei genauerem Hinsehen und mit Blick auf eine größere Zeitspanne ziemlich gut aus. Außerdem ist sicher: Wer gibt, bekommt, jedenfalls im Prinzip und in den allermeisten Fällen. Es gibt so einen schönen Satz, der heißt: »Liebe ist das Einzige, das sich vermehrt, wenn du es verschenkst …« Kleine Einschränkung: Das gilt natürlich nicht für Abhängigkeitsbeziehungen oder Beziehungen, die insgesamt instabil oder von schwierigen Themen belastet sind.

Bedingungslose Liebe?

Wir finden das eine schwierige Formulierung, die sich zwischen Kitsch und Moderne aufhält und zu einigen Missverständnissen führen kann. Es geht nicht darum, immer JA zu allem zu sagen und sich auf die Bedürfnisse des Partners zu konzentrieren, damit der bloß schön glücklich und zufrieden ist. Wir sprechen von einer Änderung im Mindset: statt aus einer Anspruchshaltung heraus zu handeln, plädieren wir für Großzügigkeit – vorausgesetzt, du überschreitest damit nicht deine sinnvollen eigenen Grenzen, sonst landest du schnell in der Ich-muss-aber-immer-großzügig-sein-Überforderung.

Dein Mindset zu überprüfen und zu ändern ist leicht – die Königsdisziplin heißt nicht, zu nehmen, so viel ich kann, sondern zu geben, so viel ich kann. Und das ist meist mehr als du denkst. Mit einer All-you-can-eat-Buffet-Mentalität hat das nichts zu tun, auch nicht mit Online-surfen, bis die Schwarte kracht. Bei diesen Begriffen (vielleicht auch bei der Flatrate) denken wir normalerweise sofort an HABEN. Bei der Liebes-Flatrate drehen wir das an genau dieser Stelle um und sagen: Flatrate heißt hier GEBEN.

Vorsicht, das heißt nicht: Ich gebe immer und überall. Flatrate heißt: Ich wechsle vom Mangel-Denken »Ich bekomme nicht genug und warte, dass sich das ändert« in den viel angenehmeren Modus der Fülle, der verbunden ist mit der Frage: »Kann ich dir etwas Gutes tun?«. Für uns ist diese Frage mehr eine innere Haltung, mit der du in Kontakt bist, aber natürlich macht es auch mal Sinn, dem anderen diese Frage direkt zu stellen

Der Wechsel vom Mangel zur Fülle

Die Idee dahinter ist ganz einfach und gleichzeitig schwer (umzusetzen).

Einfach, weil der liebevolle und großzügige Blick auf den Partner der Grundbaustein jeder Liebe ist – er kommt nur im Alltag leicht abhanden, das wissen wir alle. 

Schwierig ist das, weil wir insgesamt gelernt haben, Ansprüche haben zu sollen, zu müssen und zu dürfen – an das Leben, die Gesellschaft oder eben an den Partner. Dieses Mindset ist so normal, dass wir es gar nicht als eigene Denkart bemerken – wir stellen Ansprüche, bevor wir überhaupt erst mal nachgedacht haben.

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Das zu ändern geht so: Ich öffne meinen Blick, mein Herz und frag mich, wie ich meinem Partner gegenüber großzügig sein kann. Was macht Freude? Es geht nicht darum, Geschenke zu kaufen, sondern um die kleinen unscheinbaren liebevollen Aufmerksamkeiten, die in deiner Flatrate lebendig werden können: die Zahnpasta-Tube kommentarlos zudrehen, den frischen Tee ans Sofa bringen, die Jacke mit zur Reinigung nehmen, den Lieblingsmenschen liebevoll umarmen, bevor er das Haus verlässt. Wir richten den Blick auf das, was gelingt, auf die Bemühung und freuen uns, dass der Tee köstlich schmeckt – und verzichten auf die Meckerei über den nicht perfekt entfernten Teebeutel in der Spüle.

Geiz wahrnehmen und gehen lassen

Der Anfang ist simpel: Fang einfach an wahrzunehmen, wann du geizig wirst. Geiz ist nicht geil, aber natürlich menschlich und kein Staatsverbrechen.

Gut zu wissen: wenn wir geizig sind, hat das meist mit Stress zu tun. Gern wollen wir in so einem Gefühl von Mangel versorgt und getröstet werden, am besten natürlich, ohne zu sagen, dass es uns nicht gut geht. Hier wird dein Partner schnell zu demjenigen, der das Problem für dich lösen soll. Weil wir oft im Stress sind, haben wir auch oft stressende Gedanken und dann schnell den Eindruck, dass der andere aber viel weniger für die Beziehung tut und dass wir eben nicht schon wieder den ersten Schritt machen wollen. Und alles ist sowieso furchtbar ungerecht.

Wenn dir solche Gedanken unterkommen, schlagen wir vor, sie mit Humor zu nehmen und die Liebe mal von deinen Bilanzbuchhalter-Gedanken zu entlasten. Mach den Switch zu überlegen, was DU denn eigentlich hineingeben kannst – einfach, weil du liebst.

Dein Start in die Flatrate für mehr Liebe

Schritt eins: Fang einfach an und entscheide dich, die Liebes-Flatrate in dein »Angebot« zu nehmen. Aber Achtung: Warte NICHT darauf, dass dein Partner, deine Partnerin das genauso tut – die Entscheidung beginnt bei dir und bleibt bei dir, ohne Anspruch auf irgendetwas – das ist der Trick dabei, die Flatrate ist ein Selbst-Commitment – deine eigene Haltung und deine eigene Ausrichtung ist ausschlaggebend.

Schritt zwei: Tracke deine Gedanken. Immer, wenn du feststellst, dass du anfängst aufzurechnen wie ein Buchhalter, freu dich über deine Erkenntnis, nimm einen Atemzug, fahr runter und mach den bewussten Shift hin zu deiner Liebes-Flatrate. Dein Wechsel ins Land der entspannten Großzügigkeit hat Wirkung und du wirst schnell merken, was dir alles einfällt, um deinem Lieblingsmenschen im Alltag eine Freude zu machen.

Schritt drei: Erzähl deinem Lieblingsmenschen (bei eurem Einfach-Liebe-Zwiegespräch) von deinen Erkenntnissen im Flatrate-Abenteuer. Wie du in stressigen Zeiten immer wieder in die Mangel-Falle tappst und ihm dann innerlich (oder auch wirklich) vorwirfst, zu wenig für dich und die Liebe zu tun. Sprich aus, was dich bewegt, teil es mit und entscheide immer wieder bewusst, der Liebe mehr Raum zu geben: Flatrate halt … Vielleicht fühlt sich dein Lieblingsmensch von dir inspiriert, auch mit der Flatrate zu starten. Oder ihr merkt: Wow, da gibt es ja schon ne Menge Flatrate-Aufmerksamkeiten und ihr habt sie einfach noch nicht auf dem Schirm gehabt.

Ein interessantes Projekt in der Partnerschaft wird’s allemal – wir wünschen viel Freude und Fülle beim Experimentieren.

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