Ganz praktisch: die Grundordnung
Sehr einfach sind die Regeln:
• Verabredet euch verbindlich mindestens einmal, besser zweimal wöchentlich
• Legt eine Zeit fest: 30-90 Minuten, die ihr sorgfältig einhaltet
.
Wir sagen: 30 Minuten reichen aus, Moeller plädiert für 90 Minuten
. Warum überhaupt eine feste Zeit von mindestens 30 Minuten vereinbaren? Weil sich genau an diesen Grenzen tolle Widerstände zeigen – Ausweichmanöver, Ablenkungen, Ausflüchte – die tauchen nur auf, wenn es diese Festlegung gibt …
• Sorgt dafür, dass ihr ungestört seid: Keine Kinder, kein Telefon, nicht in der Kneipe oder der Sauna, ohne Musik, WhatsApp, Handy und Co
• Reden und Zuhören sind gleich verteilt.
ELG: Stellt euch den Wecker, wenn er klingelt, bringst du deinen Satz noch zu Ende und dann:
Pause. Einatmen – Ausatmen – Wechsel
• Rede über dich und darüber, wie es dir geht. Was bewegt dich zur Zeit, was berührt dein Herz. Wo ist es gerade schwer für dich, was ist schön und leicht. Gib deinem Partner, deiner Partnerin (und damit natürlich dir selber) einen Einblick in deine innere Welt.
• Schweigephasen (zum Hinspüren) sind erlaubt
• Wenn du zuhörst: Öffne dein Herz und sei ganz da. Geh nicht in innere Reaktion oder Interpretation (Übungssache). Sobald du an der Reihe bist, dich mitzuteilen: Geh nicht auf das Gesagte als Reaktion ein. Nimm einen frischen Atemzug, fokussiere dich auf dein Anliegen und los geht es.
• ELG: Wenn ihr mögt, könnt ihr das Gespräch wie folgt beenden: „Ich liebe dich. Ich danke dir, dass du mir deine Insel gezeigt hast“
(So erinnert ich euch an eure Liebe und die Intention eures Gespräches – das hilft vor allem, wenn es auch einmal herausfordernde Themen gibt)
Legt euch fest, nur dann kommt ihr in den Genuss echter überraschender Nähe. Wenn ihr 30 Minuten plant, haltet genau die Zeit ein. Nicht kürzer, aber auch nicht länger. Legt euch für einen Monat, also 4 Termine fest. Dann schaut ihr: Passen 30 Minuten? Oder darf es länger sein?
Wichtig: Haltet aus, was ihr verabredet habt, seid neugierig auf eure Widerstände und bleibt dabei – hinter dem Widerstandshorizont geht es weiter und zwar mit der Liebe.
Mit dieser Gewohnheit werden die Beziehungs-Spielchen unmöglich. Keine Tricks mehr, kein Drumherum-Schweigen möglich, keine falsche Rücksichtnahme, keine Dauerprojektionen – alles Schnee von gestern. Komplett selbstverantwortlich segelt ihr gemeinsam zu euren Inseln und lernt sie kennen; mit Zeit und Raum, Geduld und dem freundlichen Liebesblick, der Intimität und Nähe schafft.