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Neulich haben wir in einem Podcast von Dave Ramsy gehört und einem Konzept von ihm, dass uns ein echtes Aha-Erlebnis verschafft hat. Obwohl es um das Thema Geld und persönliche Finanzen ging – was ja erstmal weiter weg vom Thema Liebe ist – hatten wir sofort das Gefühl: das ist ja genial. Und einleuchtend. Und herausfordernd​.

Was war so herausfordernd? Die Challenge hieß: Frage dich, ob die vor Jahren getroffene Entscheidung, ein Haus zu kaufen, mit den Augen von heute betrachtet eine gute Entscheidung war.

Anders gesagt: wenn du dich heute neu entscheiden könntest: Würdest du das Haus HEUTE nochmal kaufen?

Zuerst haben wir bisschen geschluckt und uns ein wenig unbehaglich gefühlt. Aber dann plötzlich gemerkt: Wow, das ist eine richtig gute Frage, die sich auch auf die Liebe anwenden lässt. Und auf Möbel, Computer, Ausbildungen, Umzüge in eine andere Stadt oder sogar in ein anderes Land … also auf alles, was Du in Deinem Leben mal entschieden hast.

ENTSCHEIDUNGEN SIND NICHT IN STEIN GEMEIßELT

Naja, irgendwie wünschen wir uns aber doch genau das: Unsere Entscheidungen sollen gut und richtig und vor allem nachhaltig sein, oder?

Immer wenn wir unsere Lebensumstände ändern oder Geld ausgeben, treffen wir eine Entscheidung, die mit einer Aussicht auf Fülle verbunden ist – Fülle im Sinne von Komfort, Lebensqualität, Zufriedenheit, Glück, Wohlstand und so weiter. Wir entscheiden uns für etwas, sind davon überzeugt, begeistert und voller Vertrauen, genau das Passende zu tun. Das gilt bei Hauskäufen, Umzügen, Jobwechsel, aber auch – ganz klein gedacht – bei Toastern und Haartrocknern, bei Ausbildungen und Studien UND…bei Liebesgeschichten.

 

»Entscheidungen fordern uns heraus. Wir wollen keine Fehler machen, später nicht bereuen und auf gar keinen Fall sagen müssen: Upps, das war wohl eine Fehlentscheidung…! Unser Gehirn sagt uns: Das muss jetzt für immer passen!«

 

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Und dann, irgendwann, ist genug überlegt – wir beschließen, kaufen, unterschreiben einen Vertrag, sind erleichtert und guter Dinge. Und wollen unsere Ruhe haben, weil der Findungsprozess meist schon langwierig genug war.

Die allermeisten von uns (notorische Skeptiker:innen mal ausgenommen, die zweifeln ja immer an allem) schauen von da an nicht mehr so genau hin. Die Würfel sind gefallen. Punkt. Und natürlich ist es erst einmal auch sinnvoll nicht alles anzuzweifeln und sich Zeit zu geben, im Neuen anzukommen.

DÜNNES EIS

So vergehen Wochen, Monate und Jahre im neuen Haus, im neuen Job, mit dem neuen Toaster und na klar: in der neuen Liebesbeziehung mit dem (neuen) Sex. Je länger das alles auch ganz gut läuft, desto weniger haben wir Lust uns zu fragen:

»Würde ich es heute wieder tun?«

Wir finden, egal welcher Lebensbereich … es ist eine gute Idee, Entscheidungen immer mal wieder mit der Brille von heute anzuschauen und zu hinterfragen. Hier bei Einfach Liebe geht es um Liebe und Sex und darum, wenden wir die Challenge auch genau hier an:

Stimmen sie, die Entscheidungen, die wir als Paar miteinander-füreinander getroffen haben?

Oft ist es in einer Beziehung so: Wir haben entschieden, unser Leben zu teilen, es gemeinsam zu gestalten und uns passend dazu im Alltag und auch im Sex eingerichtet. Da dran zu rütteln oder uns nochmal zu fragen: Hm…würde ich mich wieder so entscheiden? scheint erstmal dünnes Eis zu sein. Und das zu betreten, fürchten wir uns – um im Bild zu bleiben: das Wasser unter dem Eis ist richtig kalt.

Bei den Überlegungen könnte im schlechtesten Fall rauskommen, dass ich diese Entscheidung nicht nochmal so treffen würde. Das ist jedenfalls die Angst. Die Angst, einen Fehler gemacht zu haben. Und weil wir die nicht haben wollen, lassen wir Überlegung in solche Richtungen lieber weg.

Nicht hinzuschauen und nichts zu hinterfragen ist aber selten eine gute Idee. Egal ob es gut oder herausfordernd zwischen uns läuft: Hinschauen und miteinander sprechen ist die Grundlage für die Liebe (und für liebevollen Sex)!

KEINE ANGST VOR FEHLERN – KEINE ANGST VOR FRAGEN

Die Angst, »Fehler« zu machen, hat mit der Realität meist wenig zu tun. In unserem Kopf spuken viele Gedanken, die verhindern, dass wir Entscheidungen immer mal wieder auf den Prüfstand nehmen. Wir finden Mutmaßungen, Glaubenssätze und Interpretationen und unser Gehirn möchte uns mit permanenten Denken vor herausfordernden Situationen bewahren…

»Fehler gibt es aber gar nicht. Also können wir auch keine machen. Wenn wir merken, eine Entscheidung ist nicht passend, lernen wir.
Und verändern.«

Natürlich, angenehm ist es erst einmal nicht, wenn ich bemerke, das etwas nicht passt. Aber wir verändern uns permanent und was mal gut war und sich prima anfühlte, kann heute unpassend sein.

Der Sex zum Beispiel, den wir zu Anfang unserer Beziehung hatten, mag großartig gewesen sein … deshalb machen wir es ja immer noch genauso…oder vielleicht leider gar nicht mehr und hängen aber trotzdem weiter im alten Bild von Sex, für den wir uns irgendwann mal entscheiden haben. Auch wenn es keine bewusste Entscheidung ist, weil wir in der Regel ja nur die eine Art und Weise von Sex kannten und nicht die Entspannte.

»Was würde ich heute tun?«

Würde ich mich nochmal für die Beziehung entscheiden?

Würde ich den Sex genauso leben, wie bisher?

Würde ich ___________?

Wir scheuen die Frage, weil sich was verändert haben könnte. Weil sich dann vielleicht etwas ändern müsste. Weil wir nicht wissen, wie das geht. Weil wir das Gefühl haben, soooo viel investiert zu haben – und das wollen wir nicht einfach alles so gehenlassen. Nicht nur in ein Haus investieren wir viel (Geld), sondern auch in eine Liebesbeziehung (unser Herz).

ENTSCHEIDUNGS-UPDATE FÜR DIE LIEBE

Die Chance liegt darin, grundsätzlich hinzugucken. Lässt du die Angst vor der Frage einmal beiseite, kann sich nur das Beste zeigen.

»In der Regel ist es nämlich keine Alles-oder-Nichts-Entscheidung. Selbst wenn in dir ein Nein auftaucht – du musst nichts sofort entscheiden. Aber es ist gut, deine innere Wahrheit zu kennen.«

Die Frage geht tief und in dieser Ebene fangen wir an, aus Alltags-Nervereien und dem was uns »am anderen stört« auszusteigen und die Beziehung nochmal von der Meta-Ebene aus zu betrachten..

Stellst du dir die Frage, kann sich viel in deinem Inneren bewegen. Du kannst dich ganz bewusst noch einmal für den Menschen an deiner Seite entscheiden. Du kannst die gemeinsame Zeit wertschätzen, dankbar sein. Mit diesem neuen Blick kann auch wieder eine neue, angenehme Frische in eure Partnerschaft einziehen. Diese Frische öffnet Augen und Herz auf sanfte Weise.

Eine Liebesgeschichte kann eine Liebesgeschichte bleiben, wenn es erlaubt ist, immer wieder zu schauen: Passt das noch, wie wir miteinander sind? Passt unser Sex, unsere Kommunikation, unsere Art der Nähe? Wollen wir Herausforderungen gemeinsam meistern?

Und von da aus, also aus dem Heute, aus der Gegenwart, geht es in eine neu ausgeleuchtete Zukunft.

Und irgendwann wird dann auch diese Neu-Entscheidung ein Update vertragen können – aber dann wisst ihr ja schon, wie es geht…

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