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Im Kopf alles klar, im Fühlen auf dem Weg – fehlt noch der Körper, um den sich ja im Sex alles dreht. Wie kann das sein, dass wir noch ein extra Auge auf den Körper legen sollten? Der weiß doch immer, wo’s langgeht und was er will, oder?

Tja, genau da liegt das Problem: Der Körper kennt den reizstarken, intensiven schnellen Sex, bei dem alle Schalter sozusagen routinemäßig umgelegt werden, bis der Orgasmus da ist. Weil alle Zellen diese Paarungs-Sex-Informationen seit Menschengedenken in sich tragen, springt der Automatismus schnell an und es braucht Zeit, Geduld und Liebe, um das zu verändern – und wir wissen alle: es nützt nix, am Gras zu ziehen, wenn es schneller wachsen soll, es nützt nur, ihm Zeit zu lassen.

Dein Körper als Navi

Unser Körper ist ein perfektes Navigationssystem für unser gesamtes Wohlbefinden in Richtung Lebensfreude, Lebendigkeit und Gesundheit; gesteuert über das autonome Nervensystem können wir ihm eigentlich blind vertrauen … blöderweise sind wir meist nicht sehr geübt darin, den Körper als so wichtig mitzukriegen – ganz im Gegenteil, wir nehmen ihn meist erst wahr, wenn er schmerzt oder nicht so funktioniert, wie er soll. Oft sind wir auch mit manchen Körperteilen unzufrieden und arbeiten daran, den Shape zu verbessern – mit Körperwahrnehmung und Hinspüren hat das leider nichts zu tun und so geben wir unser super Wohlfühl-Navi leicht aus er Hand.

Aber da Kopf und Herz (siehe Blogartikel Tolles Trio) schon mit an Bord sind, geht es jetzt darum, den Körper mitzunehmen und zu entscheiden, den eigenen Wahrnehmungen auf die Spur zu kommen. Sich körperlich bewusst zu erfahren und nicht das zu tun, was wir gut kennen: Ihn mit immer mehr und immer stärkeren Reizen an den Rand der Reaktionsfähigkeit zu bringen.

Also heißt Schritt eins: 
Navi an und immer mal wieder hinspüren, was gerade so abgeht körperlich – am besten mehrfach am Tag (es gibt endlos kleine Pausen, die das ermöglichen). Die gute Nachricht ist nämlich, dass sich diese Gewohnheit sehr gut trainieren lässt – mit dem kleinen Haken, dass es Zeit braucht, die Zellen in der Tiefe mit Neuem vertraut zu machen. Aber es geht – und das ist nicht nur eine Erfahrung von uns, sondern auch Ergebnis von Forschung, zum Beispiel der von Dr. Rick Hanson.

Dein Körper-Navi im Sex umstellen

Kopf, Herz und Körper sind startklar für neue Erfahrungen im Sex – es geht los. Die körperliche Umstellung hin zu Entspanntem Sex ist ganz leicht und ziemlich schwer gleichzeitig. Ganz leicht, weil dein Körper immer signalisiert, was ihm guttut – vorausgesetzt, du gibst ihm und dir genug Zeit. Es ist also ganz leicht, dich beim Sex zu spüren: ob das Tempo passt, welche Berührung dir besonders gefällt, ob Schmerzen da sind oder Unwohlsein überhaupt. Wir können sicher behaupten, dass diese Signale leicht wahrzunehmen sind, wenn … das Körper-Navi angestellt ist. Ohne das macht ihr einfach die bekannten Sachen – und das heißt oft, körperliche Missempfindungen mit ganz viel Tempo und ganz viel Reiz zu übertönen.

Die Schwierigkeit liegt also nicht in der Wahrnehmung, sondern eher darin, daran zu denken, was du überhaupt wahrnehmen willst. Und da wirklich dabeizubleiben. Gebt und nehmt euch viel Zeit – dann werden eure Körper euch zuverlässig führen – zu mehr Nähe, zu feineren Körperempfindungen – also zu allem, was einfach nur schön und entspannt fühlbar ist. Ganz nebenbei sind damit Fantasien übrigens raus aus dem Spiel; die haben ja gar nichts mit dem zu tun, was gerade passiert, sondern ziehen ihren Reiz aus den Dingen, die eben nicht da sind.

Uns geht es beim Thema Fantasien nicht um Moral oder erhobenen Zeigefinger. Es geht uns darum, euch zu erinnern, dass Entspannter Sex keine Fantasie, keine Extra-Reize braucht, um die schönste Sache der Welt zu sein. Es braucht nur euch, eure Liebe, eure Körper und Herzen – und am Anfang das Mind-Set, um das Ganze in Bewegung zu bringen. Ganz einfach.

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Und wo ist der Umschaltknopf?

Im Kopf, im Herzen, im Nervensystem? Überall und nirgends – du kannst nicht einfach auf Entspannten Sex umschalten, nur weil dein Kopf beschlossen hat, euer Sex sollte sich jetzt mal ändern.

Vielleicht hat die wichtigste Umstellung damit zu tun, Berührung nicht mehr absichtsvoll, zielorientiert und Orgasmus-ankurbelnd einzusetzen. Es gibt einfach keine bestimmte Agenda, sondern nur Berührung, Zärtlichkeit, Entspannung und alles, was sich aus dem Moment entwickeln mag. Das ist sehr ungewohnt, fast so, als wäre das kein echter Sex – aber wir können dir versichern: es ist der schönste Sex, den du dir vorstellen kannst.

Der Körper kann sich entspannen und weit öffnen, ihr lernt miteinander und voneinander, welche Berührungen sich am allerschönsten anfühlen, ihr segelt auf ganz neuen Ozeanen dahin – wer will da schon an einem Ziel ankommen? Die unaufgeregte Berührung, über die auch Rebecca Böhme in ihrem Buch Human Touch schreibt, wird nach einer Weile immer selbstverständlicher. Einfach nur spüren: Wärme, Weichheit, Köstlichkeit – im ganzen Körper und, das ist das Coole – auch in Brüsten und Penis

Gäbe es einen Umschaltknopf, würden wir das alles gar nicht erleben können – und wahrscheinlich das Beste nicht mitkriegen …

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